Harte Bandagen?

Ja klar, steht jeder, der ein öffentliches Amt bekleidet oder anstrebt, auch persönlich im Fokus, und vermeintlich private Dinge werden selbstverständlich als Indikator für die Eignung, eine Gemeinde würdig zu leiten und zu repräsentieren, herangezogen. Stimmt, denn Integrität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, keine Fähigkeit!

Es kommt aber darauf an, welche Informationen man zur Meinungsbildung heranzieht!

Sind es persönliche Erfahrungen, Beobachtungen oder vielleicht doch nur Gerüchte und Hörensagen, die sich nicht wirklich auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen lassen.

Dass man über, statt mit den Menschen redet, ist auch irgendwie menschlich. Das nennt sich Tratsch und hat seinen festen Platz an Gartenzäunen, Stammtischen und Kaffeerunden. Aber wie bei der "stillen Post" verändert sich das Gesagte oder Gemeinte immer weiter, bis man sich im Land der Märchen befindet.

Mein Appell: Wenn du etwas Zwielichtiges oder Kontroverses über eine Kandidatin oder einen Kandidaten für ein kommunales Amt hörst, sei mutig und frag direkt nach. "Du, ich hab gehört, dass ..., stimmt das denn?" Denn hier geht es nicht "nur" um eine persönliche Kränkung, es geht auch darum, ob jemandem die Fähigkeit abgesprochen wird, unsere Gemeinschaft zu vertreten.

Und was die harten Bandagen im Wahlkampf angeht, ist mein Credo: Ich kämpfe als allererstes für unseren Ort, aber niemals gegen jemanden. Schon gar nicht gegen einen Mitbewerber um ein politisches Amt.

Ganz im Gegenteil, jedem Menschen, der sich politisch für unseren Ort oder Landkreis einbringt, gebührt mein größter Respekt! Weil jeder Kandidat mit seinem Namen öffentlich persönlich Verantwortung für seine Meinung und Standpunkte übernimmt und so unsere Staatsform, die Demokratie, am Leben erhält.